ALLES IN BUTTER

Künstler an die Schulen e.V./// kuenstler-an-die-schulen.de

 



 

Beteiligten: 20 Jugendliche und Erwachsene

Alter: 15 bis 30 Jahre

Projektdauer: seit Januar 2015

 

Kooperationspartner: Medienwerkstatt Ingolstadt, Gnadenthal Realschule

 

"Alles in Butter" ist ein interkulturelles, medienpädagogisches Kochprojekt mit deutschen und asylsuchenden Jugendlichen, initiiert von der Jugendredaktion "Blickwinkel" (Medienwerkstatt Ingolstadt). In wöchentlichen Kochtreffen begegnen sich die Jugendlichen, tauschen sich aus und arbeiten gemeinsam an ihrem Internetblog (www.einfach-zusammen-kochen.tumblr.com). Highlight der Gruppe ist ein gemeinsam umgesetztes, hochwertiges Kochbuch mit Rezepten und Geschichten aus aller Welt, das es auch zu kaufen gibt. Das Kochbuch entstand komplett in Eigenregie. Die Jugendlichen haben die Rezepte ausgewählt, alles selbst gekocht, Fotos von Zutaten, dem fertigen Gericht und dem Kochen gemacht. Zu den Rezepten bietet das Kochbuch Geschichten der jeweiligen Flüchtlinge, aus deren Ländern gerade ein Gericht gekocht wurde. Kleine Grafiken wurden gezeichnet, die Texte wurden verfasst und das komplette Layout des Buches wurde von den Jugendlichen gestaltet. Lediglich die Druckvorstufe hat eine professionelle Agentur übernommen. Das Kochbuch ist somit ein Produkt echter Partizipation - Zuvor wurde durch das Kochen selbst die Zugangsbarriere gesenkt und dann durch die Entwicklung des Blogs und Buchs die Gestaltungskompetenz der Jugendlichen sichtbar gemacht. Nach dem Fertigstellen des Buches trifft sich die Gruppe weiter zum Kochen und Führen ihres Blogs und sie arbeiten schon an ihrem neuesten Projekt: ein Kurzfilm zum Thema Kulturtausch.

 

Begründung der Jury

Mit Unterstützung des Vereins Künstler an die Schulen e.V. sowie der Gnadenthal Realschule und auf Initiative der Jugendredaktion "Blickwinkel" der Medienwerkstatt Ingolstadt e.V. realisieren Jugendliche und junge Erwachsene mit und ohne Fluchterfahrung ein interkulturelles, medienpädagogisches Kochprojekt.

Das Kochen von Gerichten aus unterschiedlichen Ländern ermöglicht es den Teilnehmenden gleichberechtigt zu agieren. Auf diese Weise wird ein niedrigschwelliger Begegnungs- und Möglichkeitsraum geschaffen, in dem alle voneinander lernen können und etwas Gemeinsames entstehen lassen. Das Gemeinsame ist neben den entstandenen Gerichten ein Kochbuch mit Rezepten und Geschichten aus den Herkunftsländern der Teilnehmenden, ein Blog und die Planung eines Kurzfilms zum Thema Kulturaustausch. Bemerkenswert ist die große Eigeninitiative der Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Sie reicht von der Projektidee bis zum Layout des Kochbuchs, für das sie die Rezepte, Geschichten, Fotos, Grafiken und die Gestaltung des Buchs selbst verfasst, gezeichnet, ausgewählt und realisiert haben. Mit "Alles in Butter" zeigen die 20 Jugendlichen und jungen Erwachsenen, wie interkulturelle Bildung auf Augenhöhe gelingen kann, ohne dass eine vermeintliche Leitkultur der "Aufnahmegesellschaft" an "die Neuen" vordergründig vermittelt würde. Wie die Liebe geht Kultur eben auch durch den Magen!