FLASCHENPOST DER GENERATIONEN

Kinder- und Jugendkulturwerkstatt JOJO /// www.jukuwe-leipzig.de /// Sachsen





Beteiligte: 21 Kinder
Alter: 9 bis 10 Jahre
Projektdauer: 5 Wochen

Kooperationspartner:
August-Bebel-Grundschule und Städtisches Altenpflegeheim "Martin Andersen Nexö"

 

Im Herbst 2016 wurde mit dem Projekt "Flaschenpost der Generationen" eine besondere Art der Brieffreundschaft zwischen Schülern einer 4. Klasse und Bewohnern eines Altenpflegeheims initiiert. Als Flaschenpost verpackt, schickten sich die Schreibpartner aus beiden Gruppen einmal pro Woche Briefe und Bilder hin und her und tauschten sich so über Schulerlebnisse, Lieblingsorte und die unterschiedlichen Lebenswelten früher und heute aus. Zwei als Flaschenpostbotinnen verkleidete Kulturpädagoginnen aus der Kinder- und Jugendkulturwerkstatt JOJO waren über eine Dauer von fünf Wochen abwechselnd in der Schule und im Pflegeheim zu Gast, um den Briefaustausch zu unterstützen und als Kuriere zu fungieren. Darüber hinaus wurden einige Flaschen im Stadtraum Leipzig verteilt, um die Öffentlichkeit an dem Projekt teilhaben zu lassen. Zum Abschluss des Projekts trafen die Briefeschreiber persönlich aufeinander, um sich auch von Angesicht zu Angesicht kennenzulernen.


 

BEGRĂśNDUNG DER JURY

Im Herbst 2016 initiierte die Kinder- und Jugendkulturwerkstatt JOJO mit dem Projekt "Flaschenpost der Generationen" eine besondere, bilaterale Art der Brieffreundschaft zwischen SchülerInnen einer 4. Klasse und BewohnerInnen eines Altenpegeheims.Einmal in der Woche schickten sich die Schreibenden beider Gruppen Briefe und Bilder - als Flaschenpost verpackt - hin und her, in denen sie sich über Lieblingsorte, Wünsche und die unterschiedlichen Lebenswelten früher und heute austauschten. Sprachklippen und -barrieren bei den Kindern mit Migrationshintergrund wurden dabei spielend durch das Hinzuziehen von Zeichnungen überwunden. Die Kinder erfuhren durch den Austausch in besonderem Maß Anerkennung und Wertschätzung. Ebenso die SeniorInnen,indem sie der unbändigen Neugier der Kinder mit ihren Erinnerungen und ihren Erfahrungen begegnen konnten. Die Technik des "Teaching in Role" der JOJO-Kulturpädagoginnen war das perfekte Mittel, die Kinder mitzunehmen und ihre Phantasie zu beügeln. Die vielfältige Form der Begegnung und des Aufeinanderzugehens wurde – neben der literarischen und künstlerischen Form - schließlich durch das persönliche Zusammentreffen
der Briefschreibenden gekrönt. Das Projekt realisiert auf herausragende Weise die Begegnung verschiedener Lebenswelten und bereichert sie mit verblüend einfachen, aber äußerst wirksamen Mitteln. Mit der Flaschenpost nutzen die Kinder eine analoge Kommunikationsform, die sie auf eine persönliche, aufregende und kreative Art und Weise anspricht. Neben witzigen Anekdoten und vielsagenden Erinnerungen geht der Briefwechsel auch ,ans Eingemachte'. Eine Grundschülerin schreibt: "Ich weiss, das dir schwer es fellt das du im Rollstuhl bist. (…) Wie ist der Autounfall pasirt? (…) du must nicht weinen weil, wenn ich dich sehe dann tröste ich dich. (…) Ich bin die Sterkste in meiner Klasse." In einem Wort: Starke Kinder, die sich was trauen.